Blufunk ist das Label, das der aus Nigeria stammende Sänger und Gitarrist ursprünglich seiner Musik verpasst hat. Mittlerweile spielt Keziah Jones aber auch Afro-Beat, Blues oder Soul.
Erstmals fiel Keziah Jones in Frankreich auf: Allein mit seiner Gitarre spielte er in der Metro. Und das machte er so einzigartig, dass er prompt einen Plattenvertrag angeboten bekam. Wenn er Gitarre spielt, dann ist das aber auch wirklich einzigartig: Sein Stil vereint die Rhythmen des Funk (mit seinem Slapping erinnert er nicht nur ein wenig an die Bassisten des Funk) mit dem Blues und Erinnerungen an seine afrikanische Heimat. Blufunk nannte er seine Art Musik plakativ.
Mit seinem 2008 erschienenen Album „Liberian Wood“ hat sich sein musikalisches Spektrum aber deutlich erweitert. Schon mit „Black Orpheus“ hatte er sich als legitimer Nachfolger von Fela Kuti, dem bekanntesten Vertreter des Arfro-Beat ins Gespräch gebracht. Und jetzt bringt er zusätzlich auch noch die Jazzmusik New Yorks in seine Melange mit ein. Der Titel Lagos vs. New York könnte in diesem Sinne als Zusammenfassung des Albums gesehen werden. Die Hektik zweier so unterschiedlicher Großstädte – auch wenn sie ganz unterschiedliche Geschichten haben – ist so unterschiedlich dann doch nicht. Auch wenn New York für Jones natürlich noch mehr bedeutet, als nur der Schmelztigel so vieler kultureller Traditionen zu sein. Die Entscheidung für Amerika kommt zu einem Stück weit eben auch aus seiner Verehrung für Jimi Hendrix, in dessen Electric Lady Studios er die Platte einspielte. Gerade auch die psychedelische Rockmusik eines Hendrix will er jetzt in seiner künstlerischen Reise ein Stück weit verfolgen. Auch wenn Liberian Wood weit davon entfernt ist, endlose Gitarrenorgien zu bieten. Statt dessen ist das Album eine durchweg ziemlich tanzbare Mischung aus funkigen und rockigen Titeln. Interessant sind in der erweiterten De-Luxe-Ausgabe des Albums vor allem die zahlreichen in afrikanischen Dialekten gesungenen Bonustracks. Hier werden vor allem die afrikanischen Wurzeln deutlicher als in so elegant anmutenden Soulnummern wie „My Kinda Girl“.