Schon mit ihrem erstmals international vertriebenen Album „Mediacracy“ hatte das japanische JariBu Afrobeat Arkestra deutlich gemacht, dass für sie die Sounds aus Westafrika keine modische Zutat zu gefälliger Popmusik sind. Auch „JariBu“ ist wieder ein Album, wo Afrobeat nicht nur zum Tanzen sondern auch zum Nachdenken einlädt.
 

Endlos schieben sich Rhythmen übereinander und ineinander, werden zu einem Groove, der sich unwillkürlich auf den Hörer überträgt. Dazu gibt es trockene Linien von einer Gitarre, die auch bei Funkbands der frühen 70er gut angekommen wäre. Die Bläser (vom Saxophon über Querflöte bis hin zur Trompete) schlagen eine Brücke hin zum Jazz (auch eher aus den 70ern). Dieser Afrobeat ist bei der Betrachtung der Zutaten ziemlich weit entfernt von Fela Kuti und seinen Kollegen. Und doch ist es nicht nur der Groove, der hier als Belegt gilt. Es ist vor allem die Einstellung, dass Musik nicht nur tanzbar sein sollte, sondern gleichzeitig auch Futter zum Nachdenken bieten kann. Hier geht es um verborgene Wahrheiten, um Bomben oder auch darum, Zeuge von Veränderungen zu sein.

Das hier ist ein Album, das selbst Jazz-Muffel auf die Tanzfläche bekommt. Dieser Blick auf Afrika aus japanischer Perspektive macht einfach Spaß. (Tramp)