Manche guten Musiker sind jahrelang aktiv auf Bühnen und bei Plattenaufnahmen. Und trotzdem kennen nur wenige ihren Namen. Hubert Sumlin war mehr als 20 Jahre der Gitarrist in der Band von Howlin' Wolf. Seine Solos und kratzigen Töne waren ein fester Bestandteil von Wolfs Sound.
Heute rechnet ihn der Rolling Stone zu den 100 wichtigsten Gitarristen aller Zeiten. Auf ihn berufen sich sowohl Eric Clapton und Jimi Hendrix als auch Stevie Ray Vaughan oder Robbie Robertson und Jimi Page.
Hubert Sumlin wurde am 16. November 1931 in Greenwood, Mississippi, geboren, wuchs aber in Arkansas auf. Als Zehnjähriger soll er einmal außerhalb eines Juke Joint gelauscht haben, als drinnen Howlin' Wolf spielte. Um durchs Fenster zu schauen, war er auf einen Stapel Cola-Kästen gestiegen. Allerdings stürzte er durchs Fenster und mitten auf die Bühne.
Der Gitarrist Bob Margolin, der diese Story erzählt, berichtet, dass Wolf den Jungen das ganze Konzert auf der Bühne behielt und ihn hinterher zu seiner Mutter brachte. Nachdem er 1954 kurzzeitig mit James Cotton zusammengespielt hatte, trat er 1954 Wolfs Band bei und zog nach Chicago. Doch zunächst hielt die Partnerschaft nur zwei Jahre. Nach einem Zusammenstoß wechselte Sumlin für ein Jahr zur Band von Muddy Waters, bevor er wieder zu Wolf zurückkehrte. Hier blieb er dann bis zum Tode von Muddys Konkurrenten in Chicago im Jahr 1976. Danach leitete er die Band noch für eine Weile, wollte dann aber endlich auch als Solist Karriere machen.
Doch sein Debütalbum für das französische Black & Blue-Label blieb ziemlich unbeachtet. Erst das 1986 erschienene "Hubert Sumlins Blues Party" brachte so etwas wie eine Solokarriere in Gang. Heute spielt er auf wichtigen Festivals und ist 2007 selbst bei Eric Claptens Crossroads Festival mit BB King, Robert Cray und Jimmy Vaughan zu Gast.