Was neues aus New Orleans. Auf „Heavy Water“ kocht der Blues mit gehörig Funk. Zeitweilig macht die Musik Ausflüge in Richtung Swing oder Latin. Ehrlich: diese Scheibe passt so richtig zum schwülheißen Sommerwetter. Aber wer bitte ist Fo‘Reel?
Sammler rarer Soul- und Funk-Singles kennen C.P. Love (Carrollton Pierre Love) vor allem wegen dem bei Malaco in den frühen 70ern veröffentlichten Single „I Found All This Things“. Doch der am 1. Mai 1945 in New Orleans geborene Sänger verschwand lange aus dem Bewusstsein, war hauptsächlich in seiner Heimatstadt musikalisch aktiv. Jetzt ist er Sänger bei der von Gitarrist Mark Domizio gegründeten Band, zu der auch noch Johnny Neel (keyb) und Bassist David Hyde gehören. In den Südstaaten geht diese Truppe schon als Supergroup durch. Klar: Neel gehörte lange zu den Allman Brothers. Und Doimizio wird von Fans und Kritikern aus New Orleans als einer der besten Bluesgitarristen überhaupt gefeiert. Also kann man das so stehen lassen.
Aber es ist eigentlich nicht nötig.Denn das Album überzeugt auch ohne ein derartiges Label. Schon der Opener, der Klassiker „Breaking Up Somebody‘s Home“ macht die Richtung klar: Der Groove ist deftiger Funk, das Feeling tiefster Blues und der Gesang reinster Soul. Zur Unterstützung ist eine komplette Hornsection im Studio dabei. Auch die eigenen Songs der Band (teils von Love und Domizio, teils auch von Domizio mit dem Gastsänger Rick Lawson oder allein verfasst) gehen ganz in diese Richtung. Und bei Instrumentalnummern wie „Tater“ oder „Gate“ kommen dann auch die Jazzfans auf ihre Kosten.
Fo‘Reel ist eine Band die man sich auf jeden Fall merken sollte. Und „Heavy Water“ ist ein Pflichtkauf für alle Freunde des funkigen Blues aus dem Süden. (cdbaby)