Sie waren eine der ersten reinen Frauen-Rockbands. Von 1975 bis 1979 waren The Runaways mit der Gitarristin Joan Jett vor allem in Japan erfolgreich. Der 2009 erschienene Film orientiert sich an der Autobiografie von Sängerin Cherie Currie.
"Männer wollen Frauen nirgendwo sehen als in ihrer Küche oder auf ihren Knien." Was Manager Kim Fowley der von ihm geförderten Frauenband auf den Weg gibt, passt in die Zeit der 70er Jahre. Zwar gab es immer schon Frauen mit E-Gitarren, doch reine Frauenbands, die Rockmusik spielten, waren bis dahin noch eine Seltenheit. Und wenn sie dann noch Lieder singen, die ganz dem männlichen Klischee entsprechen und das Image von Sex, Drugs und Rock'n'Roll transportieren, dann fällt das auf. Auch wenn man damit in den prüden USA auf massive Vorbehalte stieß. Doch im rockbegeisterten Japan konnten selbst die Zurschaustellung des Nuttenimages von Sängerin Cherie Currie nicht die Begeisterung dämpfen. Und heute sind sämtliche Frauenbands und Solistinnen wie Courtney Love stolz darauf, die kurzlebige Truppe zu ihren Vorbildern zu zählen.
Sigismondis Film entspricht in Aufbau und Bildsprache dem gängigen Format von Biopics. Doch gleichzeitig nähert er sich langsam und auch feinfühlig dem Innenleben vor allem von Currie und Joan Jett an. Das macht den Streifen, der 2010 auf DVD in Deutschland erschien zu einem sehenswerten Stück Musikgeschichte. Mögen Musikfilme wie "Control" künstlerisch aufwändiger und gelungener daherkommen – unterhaltsam und vor allem auch in den von den Schauspielerinnen selbst eingesungenen Stücken gradeaus nach vorne rockend ist der Streifen allemal.