Er ist halb Ire, halb Franzose. Und weil seine ehemalige Geliebte ihn dazu brachte, für 50 Dollar eine Kirchenorgel zu kaufen, hatte er plötzlich Ideen für eine EP mit feinstem Soul im Stile der 60er.
„Ich liebe den Song. Ich hasse den Valentinesday“, schreibt ein „Bloggerboy“ im Kommentar zu der EP „Songs for a Breakup“ von der kalifornischen Band Fitz & The Tantrums. Unglückliche Liebe, Lieder zum Schlussmachen – warum nicht, wenn sie so locker und soulig daherkommen, dass man sich verwundert fragt, warum man jetzt erst auf sie gestoßen ist. – Allerfeinsten Soulpop im Stile der 60er Jahre hat Fitz für seine Platte geschrieben. Und der Anlass dafür war ein Anruf. Lassen wir ihn selbst erzählen (Übersetzung von seiner Myspace-Seite):
Es begann alles mit einem Anruf. Die X. Am besten lasse ich den Anrufbeantworter ihn entgegen nehmen. Sie haben 1 neue Nachricht: Hey, entschuldige meinen Anruf, aber mein Nachbar muss L.A. eilig verlassen, er verkauft alles inklusive dieser alten Kirchenorgel für 50 Bucks. Willst Du sie?“ Das war die Schmerzen wert, die Herzensbrecherin anzurufen. „Er hat jemand, der später kommt, um sie sich anzusehen. Ich weiß nicht, was es für eine ist, ob sie funktioniert, sie ist riesig. „Bezahl ihn, bezahl in jetzt! Gib ihm die 50 Dollar in die Hand!“ „Okay, aber der Vermieter meint, sie muss heut nacht aus der Wohnung raus sein.“ 13 Telefonate später mit Piano-Spediteuren und 50 Dollar später waren vier Typen dabei zu versuchen, dieses Ding durch die Vordertür zu bugsieren. Das war der Anfang. In dieser Nacht wurde „Breakin the Chains of Love“ geschrieben und die Inspiration für das Album war da.All die Schmerzen, sich von jemandem zu trennen flossen in die fünf Lieder der EP mit ihrer von den 60ern inspirierten Soulmusik.
Mit einem alten Mikrofon wurden die Lieder in Fitz‘ Wohnzimmer live eingespielt. Und manchmal wurden auch gleich noch Videos davon gemacht in einem Stil, der ebenso wunderbar altmodisch ist, wie dieser Soulpop von Fitz.
Update: Was folgte ist noch immer eine auch im Internet zu verfolgende Erfolgsgeschichte: Touren nicht nur durch die USA, Auftritte mit bekannten Soulgrößen. Und dann 2010 das erste Album „Pickin‘ Up The Pieces“, das den Stil der EP fortführt: Lieder für Trennungen mit Wut oder Unverständnis. Und das alles in einem Sound, der zwar irgendwie auf jeden Fall „Retro“ ist doch gleichzeit auch Punk im Sinne von Auflehnung und ungezügelter Wut.