Das Urteil ist endgültig: "Party Hard" von Eldridge Gravy & The Court Supreme ist die Funkscheibe des Sommers. Old School Soul trifft bei der Band aus Seattle auf Psychedelic, New Orleans und ein wenig Afrobeat.
Mit so einer Entwicklung hätte 2006 wohl noch niemand gerechnet. Damals gründete sich in Seattle eine Band, um bei einer Auszugsparty ein wenig James Brown und Parliament zu spielen. Seither sind die mittlerweile 13 Musiker um Sänger Eldridge Gravy beständig nicht nur im Staate Washington und in Kalifornien unterwegs und bringen mit ihrem Soul und Funk die Säle zum Kochen. Nach "Us Is What Time It Is" 2009 haben sie im Juni 2011 mit "Party Hard" ihr zweites Album vorgelegt.
Und das ist eine Mixtur, der man als Fan von Soul und Funk einfach nicht widerstehen kann. Die acht Songs stammen alle aus der Feder der Bandmitglieder und sind durch die Bank weg kaum im Sitzen zu genießen. Außer man hat am Tisch genügend Platz, um zumindest die Füße zu bewegen. Anklänge an Northern Soul und Motown der frühen 70er Jahre wechseln sich ab mit New Orleans Funk, man denkt zuweilen an die Frühzeit von Sly & The Family Stone oder auch an die Gegenwart von den Dap Kings (etwa das schon vorab als Single veröffentlichte "Exceptional", einer der Höhepunkte des Albums). Und mit "Throat Dry" werden auch die Psychedelic-Funk-Zeiten ein wenig in Erinnerung gerufen. Wer allerdings die Zeit des Hörens mit dem Suchen nach den korrekten popmusikalischen Verweisen verbringt, bringt sich selbst um ein gewaltiges Hörvergnügen. In diesem Sinne: unbedingt anhören und wenn möglich abtanzen!
Erhältlich ist das Album außerhalb der USA leider nur als Download. Vielleicht findet sich ja in Europa jemand, der solche Musik auch hierzulande vertreibt?