Ungarn mag man bislang noch nicht so recht als Gegend für Afrobeat im Blick gehabt haben. Doch zumindest Dokkerman & The Turkeying Fellaz kümmern sich darum nicht und feuern auf ihrem bei Tramp Records veröffentlichten Album ein Feuerwerk an rauhen Oldschool Sounds zwischen Westaftika, James Brown und rauchigen Kellerclubs ab.
Laut, dreckig und ungehobelt: Genau so muss man diese Musik spielen. Das ist nichts für Feingeister sondern für Leute, die sich den Frust des Tages aus dem Leib tanzen wollen, die zumindest in den Stunden der Nacht den ganzen Schlamassel vergessen wollen. Man könnte es als zutiefst proletarische Version des Funk begreifen, was Keyboarder Dokkerman und seine Kumpels hier abgeliefert haben. Und egal, ob es sich um reine Instrumentalmusik handelt, oder Gabor „The Flame“ Hoffer seine rauhe Stimme dazu erklingen lässt: Das ist ebenso auch Protest.
Und damit sind die Fellaz ganz dicht dran an dem zutiefst poltischen Afrobeat der 70er Jahre. Eine tolle Entdeckung, die Tramp Records hier mal wieder gemacht hat!