Ska und Reggae mit deutschen Texten bieten Die Stiele auf ihrer Debüt-EP. In den Liedern trifft der teils schwarze Humor der Ärzte auf jugendlichen Leichtsinn und jede Menge Spaß.Dies ist keine normale Rezension. Denn was die Stiele aus Niedersachsen bei Jamendo vorgelegt haben, ist auch keine normale Platte sondern ein Plattenbaukasten, bestehend bislang aus neun Liedern und einem Artwork. Jeder kann und soll sich daraus selbst eine CD gestalten. Und bei Gelegenheit sollen weitere Stücke hinzu kommen, bis die Platte voll ist. Soweit die Band.
Die mittlerweile sechs Musikerinnen aus Niedersachsen haben hörbar viel Spaß dabei gehabt, ihre Lieder zu schreiben und einzuspielen. Und sie scheren sich nicht um die normalen Genregrenzen, mischen also auch mal Country oder Folk in ihren Ska. Und wenn es sein muss, dröhnen dumpf die Metal-Riffs der Gitarren.
Und die Texte: Da entwickeln die Stadtflüchter auf dem Land eine Cowboyphobie und werden zu ungeliebten rastlosen Wanderern durch die Welt, haben Menschen derartiges Pech, dass ihnen zum Schluss gar ein Meteor aufs Dach fällt. Oder ein fallendes Blatt bringt die Erde zum Beben. Der die „elegante“ Jaqueline mit der Eleganz eines Delfins, die sich in Jean-Pierre verliebt. Nur schade, das Jaqueline eine Seejungfrau mit Sehnsucht nach dem Land ist. Und ihr geliebter hat Sehnsucht nach dem Meer und keine Kiemen. Tragisch das! Und selbst der Klimawandel taugt als Thema für einen schmissigen Reggae. Ein wundervolles Sommervergnügen – nur zu empfehlen nicht nur für Ärztefans oder Freunde der großartigen Tonträger.
Ach so: das fehlende Artwork des Bausatzes findet sich im Myspace-Blog der Stiele.