Ein Tag über den Dächern von Barcelona, so könnte man kurz das Album "The Rooftop Recordings" von David Philips beschreiben. Der britische Songwriter singt seine melancholischen Songs allein mit seinen Gitarren und überlässt der Stadt die Hintergrundstimmen.
Wenn ein Mann allein auf dem Dach sitzt und über das Leben nachdenkt, dann können verführerische Lieder dabei herauskommen. "The Rooftop Recordings" lässt einen fast direkt daran teilhaben an diesem Grübeln und Singen. Es sind kleine und oft tief melancholische Alltagsbetrachtungen, die er mit den verschiedensten Gitarren (6-Saiter, eine 3-saitige Zigarrenkisten-Gitarre, Dobro, Ukele) vorträgt, Geschichten übers Verlassensein, über Trunkenheit oder einfach den Südwind, der einem da in der Höhe um die Nase weht. Das ist in keinem Moment spektakulär oder aufdringlich sondern in jedem Takt einschmeichelnd und zart. Und somit ist das eines der Alben, wo man sich treiben lassen und den eigenen Ängsten und Sorgen oder den kleinen Glücksmomenten nachsinnen kann. Und ehe man sich ganz darin verliert, holen einen die leisen Straßengeräusche der Stadt wieder zurück in die Gegenwart.