Autobiografische Rückblicke und Erinnerungen an die amerikanische Musikgeschichte vereint Dave Stewart auf seinem neuen Soloalbum "The Blackbird Diaries". Unterstützt wurde er dabei unter anderem von Bob Dylan als Songwriter und Stevie Nicks als Duettpartnerin.
Noch einer, der auf seine alten Tage den Blues entdeckt, könnte man nach "So long ago", dem Opener der "Blackbird Diaries" denken: Dave Stewart blickt nicht nur auf sein Leben zurück sondern erinnert sich auch an diese grandiose Musik, die Leute wie Mississippi John Hurt gespielt haben. Doch: vorbei und vergangen, es bleibt die Melancholie, die leise Trauer.
Andere der Lieder schwelgen in Countryklängen, zitieren den Western Swing oder rocken rootsmäßig vor sich hin. Stewart spielt hier genau die Musik, die man von den Eurythmics in den 80ern garantiert nicht zu hören bekam. Und so kommt man sich hier auch eher vor wie beim Hören einer Platte von jemandem, der mit Bob Dylan befreundet ist, Springsteen bewundert und Neil Young verehrt. (Zumindest die Freundschaft mit Dylan ist ja belegt…).
Schwachpunkt des musikalisch sehr angenehmen Albums sind allerdings die oftmals reichlich platten Texte: Hier hätte sich der Kritiker gewünscht, Dylan hätte nicht nur beim famosen "Worth The Waiting For" mitgeschrieben.