memphisqueenCarla Thomas hatte gemeinsam mit ihrem Vater Rufus mit „Because I Love You“ den ersten regionalen Erfolg für das neugegründete Label Stax in Memphis aufgenommen. Damals war sie gerade 17 Jahre alt. 1961 machte „Gee Whiz“ das Label auch landesweit bekannt.

Und Carla hatte den Titel „Queen of Memphis Soul“ weg. Doch mit dem 1969 erschienenen Album „Memphis Queen“ begann der Niedergang ihrer Karriere.

 

Stax hatte beschlossen, Thomas nicht nur als Soul-Star sondern auch als Pop-Star über die Genregrenzen hinaus zu vermarkten und stellten ihr den aus Detroit stammenden Gitarristen und Produzenten Don Davis zur Seite. Schon 1967 hatte er ihr mit „Pick Up The Peaces“ einen kleineren Hit verschafft. Und er hatte Johnnie Taylor mit „Who’s Making Love“ seinen größten Hit produziert. Doch seine Vermischung des rauhen Soul von Stax mit der Motown-Politur aus Detroit begeisterte nicht alle. Schon gar nicht Thomas. Denn plötzlich sollte sie (anstatt wie sie es bei Stax gewöhnt war live im Studio mit der Band zu singen) zu vorproduzierten Rhythmus-Tracks singen. Doch als „I Like What You’re Doing (To Me“ zu ihrem ersten Top-10-Erfolg seit mehreren Jahren wurde, wurde sie auf die neue Richtung festgelegt. Statt rauhem Soul sollte sie jetzt gefälligere Pop-Music in der Art einer Diana Ross abliefern. Da sind jede Menge Streicher zu hören statt der schneidenden Bläserriffs, die etwa ihre Duette mit Otis Redding geprägt hatten. Damit hatte sie noch weitere kleine Erfolge bis zum Bankrott von Stax. Doch innerlich hatte sie sich nie mit dieser neuen Labelphilosophie anfreunden können. Und so geriet ihre Karriere seither auch ins Stocken.