Riff-getriebenen Bluesrock ganz im Stile britischer Bands der späten 60er gibt es auf dem aktuellen Album des Trios Blue On Black. Programmatisch der Titel „Robert Johnson‘s Door“. Geht es doch auf der Scheibe darum, welch Türen vielen Musikern und Fans die Musik der Größen des Mississippi-Blues geöffnet hat.
Wenn Robert Johnson geahnt hätte, was seine 29 Songs noch heute anrichten würden bei Musikliebhabern in aller Welt, er würde wahrscheinlich doch noch Song Nummer 30 auf Platte bannen. Oder aber sich grinsend in die Ecke setzen und all den Leuten lauschen, die behaupten, von ihm beeinflusst zu sein. Wobei man sich nicht sicher sein kann, wie viel Sympathie er für den Bluesrock übrig hätte, der seit Ende der 60er Jahre den „echten“ Blues immer mehr zu einem Nischendasein verdammt. Wobei – so lange es Alben wie „Robert Johnson‘s Door“ gibt, kann man sich als Blueser doch mal wieder beruhigt zurücklehnen. Dann hier haben drei britische Rocker ihre Geschichte schon genau studiert, die da von Johnson über das Chicago von Muddy Waters und Buddy Guy zu Jimi Hendrix und schließlich zu Fleetwood Mac, Chicken Shack, Cream und Led Zeppelin geführt hat. Gitarrist/Sänger Keith Howe, Paul Arnold (bg, voc) und Schlagzeuger Nigel Masters haben auf dem Album dreizehn Songs versammelt, die musikalisch und textlich so ziemlich diese ganze Geschichte abdecken. Wobei die Musik hier eben eher dem heftigen Bluesrock zuzurechnen ist, aber durchaus auch funkige Ausflüge nicht scheut. Wo nötig wird das Trio auch um Tasteninstrumente oder auch Bläser erweitert. Das bewahrt die Scheibe vor einer zu großen Eintönigkeit, die das reine Power-Trio ja immer bedroht. Für Fans ist „Robert Johnson‘s Door“ auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Und live gehen die drei wahrsscheinlich gewaltig ab…{module Nathan}