Blues ist eine Weltsprache. Kaum eine andere Band in Deutschland hat das in letzter Zeit so deutlich gemacht wie das in Berlin beheimatete Trio „Black Kat & Kittens“: Sängerin Lorraine Lowe stammt ursprünglich aus London, Bluesharpspieler Adam Sikora aus Polen und Gitarrist Simon Dahl ist Deutscher. Etwas mehr als einem Jahr nach seiner Gründung hat das Trio jetzt sein Debüt veröffentlicht, das neben Klassikern des Vorkriegsblues auch beeindruckende eigene Songs beinhaltet.
 

Nominiert für den German Blues Award 2014: Adam Sikora (Kategorie Bluesharp)

Sie selbst nennen ihren Stil „Blues & Roots“. Aber man kann es sich auch einfacher machen: Black Kat & Kittens spielen traditionellen akustischen Blues, der ganz stark von den Spielweisen des Vorkriegsblues vor allem im Mississippi beeinflusst ist. Vorbilder sind (wenn man mal einfach von den Covern auf „Gypsy Life“ ausgeht) Musiker wie Sleepy John Estes, Sonny Terry, Blind Willie Johnson oder John Henry Barbee aber auch die Stringbands der 20er Jahre. Zuweilen machen sie musikalisch auch Ausflüge in die Region der North Mississippi Hills oder die Bayoos in Louisiana.

Großartig ist, dass auf diesem Album aber nicht nur die alten Meister in eigenen Bearbeitungen gespielt werden. Auch die eigenen Songs atmen ganz den Geist dieser Zeit. Aber sie spielen dann halt – wir sind schließlich mehr als hundert Jahre später und in Deutschland – auf dem Arbeitsamt oder spielen auf den hiesigen Straßen, auf denen man als Bluesmusiker hierzulande unterwegs ist. Oder Lowe singt vom Bluesman mit der großen Nase, der ihr alles beibringt, was es vom Blues zu wissen gibt.
Lorraine Lowe ist eine faszinierende Sängerin und Geschichtenerzählerin. Adam Sikoras Harp liefert immer wieder spannende Kommentare. Und ob nun akustisch oder auch elektrisch sind die Gitarren und Mandolinen von Simon Dahl immer prägnant und spannend. Aber besonders gut sind Black Kat & Kittens immer dann, wenn sie alle drei ihre Stimmen vereinen

„Gypsy Life“ ist ein wunderbares Debütalbum, das man allen Freunden des akustischen Blues nur wärmstens empfehlen kann.