Die Münchner Blue Note Blues Band feiert 2013 schon ihr 30jähriges Bestehen. CD-Aufnahmen von der Truppe sind allerdings Mangelware, da sich die Musiker hauptsächlich als Live-Band betrachten. „Can‘t Get Enough“ bringt mit neun Studio- und einem Live-Track einen Querschnitt durch das Programm der bayrischen Blues-Allrounder.
Die Blues-Szene hängt ab von Musikern wie der Blue Note Blues Band: Leute, die den Spaß, den sie selbst an dieser Musik haben, live rüberbringen in den Clubs und Musikkneipen dieses Landes. Denen ein Starruhm weniger wichtig ist, als ein gelungenes Konzert und das geniale Solo darin. Die Münchner um Gitarrist Mario Bollinger und Sänger Gerd Hart sind eine der zahllosen Kneipenbands, die überall da auftreten, wo es noch Leute gibt, die Blues hören wollen. Und die den Besuchern dann genau das geben: Bluesklassiker zwischen Chicago und Memphis, Rhythm & Blues und auch Soul. Und ab und zu auch noch funkigen Bluesrock. Eigene Titel sind da nicht so wichtig. Denn die Leute sind gekommen, um die Klassiker zu hören und dabei eine Party zu feiern.
So finden sich auf „Can‘t Get Enough“ (wenn mich nicht alles täuscht das zweite Album innerhalb von 30 Jahren) auch Nummern wie „Messin‘ With The Kid“, „Mojo Workin“ oder „Born In Chicago“ – allesamt mit jeder Menge Spaß und Druck auf Platte gebannt. Entstanden sind die Aufnahmen vor allem im Münchner „Alfonso‘s“ und im Allgäuer Club „Uncle Satchmo‘s“. Für mich sind die Höhepunkte der CD der Opener „Big Easy“ und „Livin For The City“. Denn das sind die zwei Stücke, bei denen man merkt, dass die BNBB auch mit eigenen Nummern großartig ist. (Bei „Livin for the City“ wurde kurzerhand ein Text von Stevie Wonder mit einer eigenen Komposition versehen. Und „Big Easy“ ist vom ruhigen Beginn bis hin zum zupackenden Ende ein großartiger Song geworden. Als Kritiker sage ich: Mehr davon! Als Fan und Kneipengänger freue ich mich darauf, die fünf Musiker bald mal wieder im Lokal meiner Wahl zu hören und mit den anderen Bluesfans der Gegend eine Party zu feiern.
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