2010 tauchte der französische Sänger Ben l‘Oncle Soul erstmals auf der weltweiten Soulszene auf und konnte von seinem Debüt gleich 450.000 Exemplare verkaufen sowie diverse Preise einheimsen. Für sein neues Album A Coup De Reves tat er sich mit den kalifornischen Soulband The Monophonics zusammen.
Dieser Soulonkel hat es einfach drauf: hatte er auf seinem Debüt vor allem mit dieser wundervoll groovenden Version von „Seven Nation Army“ weit über die Retro-Szene hinaus für Aufmerksamkeit gesorgt, präsentiert er sich 2014 als Sänger, der mal wie ein schmachtender Sänger klingt, der Al Green über alles verehrt und im nächsten Song mit rauhem Organ wie eine Wiedergeburt von Wilson Pickett losgrooven. Oder er packt die Hörer mit der Gewalt eines Gospelpredigers an ihrem schlechten Gewissen. Und da ist es egal, ob Ben l‘Oncle Soul englisch oder französisch singt: Auch ohne Sprachkenntnisse trifft er einen immer wieder direkt ins Herz.
Mal klingen die Bläser dazu wie direkt aus dem Studio von Stax geholt, mal verbreiten sie gar den Klang sehnsuchtsvoller Mariachi-Kapellen irgendwo an der mexikanischen Grenze. Und immer wieder wird der Sound von rauhen und eher aus dem Bluesrock bekannten Gitarrenlinien zerschnitten und aufgerauht.
„A Coup De Reves“ ist ein fantastisches Soulalbum. Trotz aller Referenzen aus den 60er und 70er Jahren ist die Musik immer wieder überraschend heutig. Und dieser Sänger ist einer der besten, die es nicht nur in Europa derzeit gibt.