Mit seinem aktuellen Trio und einer Menge namhafter Gastgitarristen zwischen Joe Bonamassa, Neil Young und Peter Frampton widmet sich Randy Bachman seiner Liebe zum harten Bluesrock der späten 60er Jahre. Wobei die Betonung hier mehr auf Heavy als auf Blues liegt.
Mit The Guess Who oder mit Bachman Turner Overdrive hat er ein paar der unvergesslichsten Rockhymnen geschrieben. Noch heute gibt es kaum Rocksender, die nicht regelmäßig „American Woman“ oder „You Ain‘t Seen Nothing Yet“ spielen würden. Rauh, gradaus und heftig wurde damals gerockt. Und auch heute ist der Mann kein wenig leiser und ruhiger geworden.
Mit zwei Frauen an Bass und Schlagzeug nennt er seine neue Band schlicht Bachman und tobt auf „Heavy Blues“ durch ein Programm, das jeder Motorradgang ein Freudestrahlen ins Gesicht treiben dürfte: Die harten Gitarren machen Dampf, der Rhythmus macht keine Kompromisse und die Gastgitarristen nutzen die Chance, ausgiebige Solos abzufeiern. Er wollte sich zurückerinnern an die großen Zeiten der Trios: an Cream, Jimy Hendrix Experience und so weiter. Aber Bachman ist auch klug genug zu wissen, dass das Rezept des Powertrios eben nur dann aufgeht, wenn jeder einzelne Musiker als Solist der absoluten Extraklasse angehört. So lässt er die Solos halt von anderen spielen. Und da es fast so viele Gäste wie Lieder sind, kommt keine Langeweile auf.
Der Hit ist meiner Meinung nach „Oh My Lord“ mit Robert Randolph als Gastsolist. Auch toll ist das dahinjagende „Confessin To The Devil“. Auch wenn mir nicht klar ist, wie Bachman es geschafft hat, Jeff Healey‘s Gitarrensolo zu bekommen.
Rock: jede Menge. Spaßfaktor: groß. Empfehlung? Wer abrocken will, macht mit der Scheibe nichts falsch. Aber Vorsicht: Kann Spuren von Blues enthalten!