Er stammt aus Cuba und wohnt in Canada. Auf seinem aktuellen Album „Static In The System“ pendelt Alex Cuba zwischen Latin-Pop und Pop-Rock in Englisch und Spanisch.
Wenn man sich Live-Videos von Alex Cuba anschaut, dann erlebt man einen Songwriter, der eine eigenständige Mixtur aus Folk-Rock und lateinamerikanischen Rhythmen gefunden hat und sie mit jeder Menge Energie spielt. Die Erwartungen an sein aktuelles Studioalbum waren entsprechend hoch. Das Hörerlebnis von „Static In The System“ ist allerdings nicht einheitlich positiv.
Wenn Cuba losrockt, dann machen seine Lieder richtig Spaß mit ihrer Kombination von alter Gibson-Gitarre und lateinamerikanischen Rhythmen. Und auch seine einschmeichelnde Stimme hat hier einen angemessenen Platz. Gerade „Tu Nombre“ ist ein Ohrwurm. Und auch das gemeinsam mit Nelly Furtado gesungene „Nadie Como Tu“ hat Hitpotenzial (selbst wenn er da nur gebremst losrockt). Doch: Er rockt für meinen Geschmack zu selten wirklich. Und wenn er sentimental wird, dann ist „Static In The System“ für meine Ohren schon unerträglich schmalzig. Das ist Popmusik für die Latte-Macchiato-Bar vor Sonnenuntergang – um nicht die armen Zahnarztfrauen wieder heran zu ziehen.
„Static In The System“ hört sich leider zu häufig an, als würde der Gewinner des Latin-Grammys 2010 auf massiven Radioeinsatz schielen. Und das schadet seiner Musik mehr, als er sich vorstellen kann. Jedenfalls in meinen Ohren. Und noch etwas: Dankenswerter Weise hat Cuba einige Lieder nicht nur in Englisch sondern auch noch in spanischen Versionen aufgenommen. Und die sind in jedem Fall besser als die englischen. Hier merkt man sofort, dass er im Spanischen einfach viel mehr zu Hause ist als im akzentbehafteten Englisch. In diesem Sinne: Schaut nach, wann Cuba wieder in Deutschland auf Tour ist. Das lohnt sich auf jeden Fall.
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