superEine „Best of“ von Supercharge’s Swing, R&B und Funknummern aus den 90er Jahren bietet Big Blow. Ergänzt wird das Album mit neun Live-Aufnahmen von Albie Donnellys aktueller Bandbesetzung.

Wenn man von Supercharge redet, ist damit eigentlich die in den 70er Jahren gegründete und damals auch wieder aufgelöste Rhythm & Blues-Band gemeint. Doch spätestens seit Ende der 90er Jahre ist – fast unbemerkt von der medialen Öffentlichkeit – Supercharge auf den Bühnen Europas und vor allem Deutschlands äußerst erfolgreich. Albie Donnelly hat mit Musikern wie dem Gitarristen Roy Herrington und dem Bassisten Diekmann eine Band gesammelt, die das Erbe der Rhythm & Blues-Truppe mehr als würdig verwaltet.

Leider ist es ziemlich schwierig, von dieser Besetzung Studioaufnahmen zu finden. Dafür sind die elf Titel von Big Blow ein guter Einstieg. Neben jeder Menge Eigenkompositionen Donnellys finden sich hier auch Klassiker wie „Swing Brother Swing“, King Curtis‘ „Memphis Soul Stew“ oder Cole Porters „Every Time We Say Goodbye“. Die stilistische Bandbreite reicht hier von Bigband-Swing im Stile des 90er-Jahre-Revivals über klassischen Rythm & Blues bis hin zum Funk. Eine extrem tanzbare und mitreißende Sammlung in feinster Soundqualität. Höhepunkte sind „Eat that Chicken“ und „I’m a Boogie Man“. Lediglich „Every Time We Say Goodbye“ ist einfach nur langweilig.

Die zweite Hälfte der Scheibe – das sind eindeutig mehr als nur Bonustracks – sind Live-Mitschnitte von Blues- und Soulklassikern wie „Rainy Night In Georgia“, „I Ain’t Got Nothing But The Blues“ oder Breakin Up Someones Home“ und „Unchain My Heart“. Hier wird hörbar, warum Donnelly mit seinen Mitstreitern noch heute zu Europas beliebten Live-Acts gehört: Es wird ohne Rücksicht auf Verluste nach vorn gespielt. Wer dabei nicht mitgerissen wird, ist entweder taub oder schon tot.