Blues aus Kanada. Dieses Mal mit der faszinierenden Bluesharp und den Songs von Al Woods. Gemeinsam mit seinen Woodsmen musiziert der Songwriter auf seinem aktuellen Album „Right On Cue“ zwischen traditionellem Blues, Roots und Soulblues.
Das kann schon manchmal ein wahrer Teufelskreis sein mit dem Blues. Noch immer trinkt sie schon früh am Morgen Whiskey, um klar zu kommen. Doch natürlich wird das so nichts. Und so fort. „Vicious Circle Blues“ ist eine dieser hörenswerten Bluesgeschichtgen, die Al Woods mit einer wundervollen Soulstimme und einer Bluesharp irgendwo im Spannungsfeld zwischen Little Walter und Sugar Blue auf seinem neuen Album vorträgt. Andere dieser Geschichten erzählen – es ist ein Bluesalbum! – von Zügen, vom Alkohol, dunklen Wolken am Horizont oder bitteren Pillen, die man zu schlucken gezwungen ist. Thematisch ist das natürlich keine Revolution. Aber musikalisch ist das spannend und äußerst vielseitig.
Dass Al Woods seine ersten Sporen als Bluesmusiker in einem Umfeld verdiente, dass mehr auf Punk und Alternative stand, dass merkt man heute eher weniger. Viel mehr hört man, dass er im Laufe der Jahre die Bluesgeschichte von der Vorkriegszeit bis in die Gegenwart studiert und verinnerlicht hat. So kann er auf dem Album zwischen klassischem Folkblues („I Believe“) über Rockabilly bis hin zu jazzigen Bluesetüden wechseln, ohne dass es dabei zur heillosen Zerfaserung seines Albums kommt. Denn es sind eigentlich immer die Songs, die die enstprechende musikalische Behandlung verlangen. Und so ist „Right On Cue“ eine jener Entdeckungen auf dem Bluesmarkt, die man guten Freunden hinter vorgehaltener Hand empfiehlt und von denen man hofft, dass sie so eine breite Aufmerksamkeit finden mögen. Blues für Genießer sozusagen.