Melancholische Pop- und Rockmusik zwischen den Tindersticks, The National oder David Bowie findet sich auf dem Album „Warsaw smells of you“ von A Quiet Man. Diese „Band“ ist das Projekt des spanischen Sängers und Musikers Fabio Vega.
Bei den ersten Tönen, die Fabio Vega singt, kam mir sofort die Assoziation zu den Tindersticks: Ein melancholischer und teilweise fast verzweifelt klingender Mann mit einer unwahrscheinlich einschmeichelnden Stimme. Dabei ist er weit entfernt von einer Weinerlichkeit. „Baby I’m The Same“ legt die Messlatte für das Debütalbum von A Quiet Man verdammt hoch. Doch welch Überraschung: Auch bei den folgenden Stücken des Albums „Warsaw Smells Of You“ (der Titel geht auf ein Gedicht des Sängers zurück, das in einem Polenurlaub entstand) ist kein Qualitätsabfall zu vernehmen. Die Platte ist ein ausgereiftes Werk, ein rundes Popalbum, das so richtig in die Herbstdepressionen passt.
Entstanden ist die Platte im Homestudio von Fabio Vega und an verschiedenen Orten von Barcelona. Gemischt wurde sie in New York von Nathan James. Und neben Fabio Vega haben unter anderem die Sänger David Brown (Brazzaville, Beck), Steven Munar (The Tea Servants) und ein paar weitere Musiker mitgewirkt. Aber eigentlich ist das ein One-Man-Stück von Vega, der mit der Veröffentlichung der Platte bei Jamendo auch ein Zeichen gegen die diktatorischen Regeln der spanischen Urheberrechtsgesellschaft SGAE setzen will.