Im vorigen Jahr waren sie noch zu dritt, als sie das Debüt „The Devil And The Deep Blue Sea“ veröffentlichten. Knapp ein Jahr später sind 3 Dayz Whizkey auf fünf Mitglieder angewachsen. Und mit dem zweiten Album „Black Water“ gehen sie musikalisch auch neue Wege in Richtung des blueslastigen Hardrocks.
Manchmal fühlt man sich an Aerosmith erinnert. Und in „Mick Jagger“ zitieren 3 Dayz Whizkey dann auch noch andere Helden: Von Muddy Waters über Lemmy von Motörhead über Kiss bis hin zu den unvermeidlichen Stones. Damit ist auch so ziemlich die Region abgesteckt, in denen sich die Lieder von Black Water abspielen: Das ist teils harter, teils romantisch anmutende Rockmusik, die niemals die Blueswurzeln vermissen lässt oder gar verrät. War das Debüt noch ziemlich mit dem harten Hammer geschmiedet, sind die Songs jetzt vielseitiger und abwechslungsreicher, lassen spüren, dass die Band in den letzten Monaten nicht nur zahlenmäßig gewachsen sondern viel erwachsener geworden ist.
Die Lieder stammen meist aus der Feder von Leadgitarrist Tilo George Copperfield. Und der weiß, wie man klassische Rockstories zu erzählen hat: „The Gamble“, Opener und erste Single, ist die Story vom ständigen Unterwegssein auf der Suche nach der noch besseren Möglichkeit, sein Glück zu machen. Der „Rattlesnake Brake“ ist so nahe am elektrischen Blues der 60er Jahre wie sonst kaum eine Nummer. Ein Instrumental, dass mit der klassischen Singlelänge keinen Moment fürs Atemholen oder für Langeweile lässt. Da wird der „Devil Woman“ eine Ballade gewidmet ohne Angst, dass sie einen wegen einer solchen Schnulze umbringt. Auch „The King“ ist eher den Liebesliedern zuzrechnen. Auch wenn die Gitarre die scheinbare Romantik mit ihrem Solo zwiespältig und gebrochen erscheinen lässt. „Rock & Roll“ ist ein Midtempo-Party-Rocker. Und bei „Got No Time“ wird es dann sogar etwas akustisch. Gemeinsam mit Dr. Will wird die Party noch abgedrehter: Eine wunderschön wahnsinnige Nummer.
Auch wenn mit Brad the Snake jetzt ein zweiter Gitarrist an Bord ist, kommen die Lieder immer noch fast ohne Schnörkel und Bombast daher. Und dank Sänger Myles Tyler sind die Vorbilder von Aerosmith und anderen nicht zu überhören. Dass die Jungs das Album im wesentlichen live im Studio runtergerockt haben, ist ein großer Vorteil: Hier kommt der Druck auf den Punkt rüber. Und die Spielfreude wird nicht durch unnötige Politur aufgeweicht. (timezone)