Party war angesagt beim 15. Kasseler Weltmusikfestival im Kulturzentrum Schlachthof mit der multinationalen Band Dela Dap aus Wien. Erneut volles Haus, beste Laune und ein bunt gemischtes Publikum garantierten einen unterhaltsamen Abend. Elektronisch aufgemotzte Weltmusik, mitklatsch-kompatibel und Generationen übergreifend zeigte sich diese Band mit Mitgliedern aus Österreich, Tschechien, Serbien, Rumänien und Bosnien Herzegowina in Vorspiellaune.

Da störte es auch niemanden, das die Besetzungsliste und die Pressefotos nicht so ganz mit dem Live-Act übereinstimmte – wenn’s stimmig ist.

 

Als Teil einer weltoffenen Strömung begreifen sich Dela Dap und vergeben ihrer Musik gerne das Label „Nu-Gypsy“. Damit wollen sie sagen, das sie die Musik der Roma für die heutigen Hörgewohnheiten neu interpretieren. Für das Konzert in Kassel hatten sie dafür auf den Geiger verzichtet und sich mit einem zweiten Trompeter verstärkt. Auch auf einen Gitarristen verzichteten sie für diese Show; die gelegentlichen Gitarren-Parts übernahm dann DJ Stani Vana. Neben seinen Electronics unterstützte er hauptsächlich die Sängerin Melinda Stoika. Besonders kräftig gingen die beiden Rhythmiker Benjamin Angerer Bass und Matthias Auinger Drums zu Werke. Während sich die beiden Trompeten von Rainer Gutternigg und Simon Plötzeneder abwechselnd mit Melodie und Rhythmus verbanden, nahm sich Akkodion-Spieler Alen Dzambic doch deutlich mehr der Melodielinie an.

Ihre Musik fand denn auch hinreichend tanzbereite Hörer. Diese doch noch recht junge Musik war dann auch den Zwischentexten von Frau Stoika und Herrn Vana deutlich überlegen. Da wird ihnen ein wenig mehr Spielpraxis und Bühnenerfahrung sicherlich zu Gute kommen. Letztlich aber bleibt ein unterhaltsamer Tanzabend mit einer weiteren Facette von Weltmusik.