Früher gab’s das bei uns ziemlich regelmäßig: Kommentierte Playlisten mit ner Menge Musik zum Entdecken. Irgendwie ist uns in den letzten Monaten die Zeit für solche Exkursionen zu knapp gewesen. Aber jetzt gibt es mal wieder was auf die Ohren: Eine Playliste hauptsächlich mit Blues und Bluesrock aus verschiedenen Ecken.
Den Anfang machen wir mit dem „Airport Blues“ von Frankie Chavez aus Portugal, dem Opener seines Albums „Family Tree“, das am 25. Mai auch in Deutschland erscheint. Der Songwriter und Gitarrist ist Lesern, die unser Magazin schon länger verfolgen ja kein Unbekannter mehr.
„He Thought She Was Pretty“ ist eine jener Balladen, für die ich persönlich die aktuellen Alben von Robert Burton Hubele so mag. Wie er alltägliche Geschichten in Poesie verwandelt, das ist schon klasse. In Deutschland kann sowas fast nur [[Stoppok]]. Auch wenn der natürlich ganz anders klingt. Mit „Dancemaker“ wird’s dann erst mal gewaltig funky. Der Titel findet sich auf dem zweiten Album von Tweed Funk, jener Soulbluesband aus Milwaukee. Und schon wird es wieder ganz und gar bluesig: Jon Knigt and the Soulstack haben ihr aktuelles Album „Big Red“ veröffentlicht – hier gibt es von ihnen den uralten Klassiker „Jesus makes my Dying Bed“. Oli Brown ist ja zur Zeit mit seiner neuen CD auf Deutschland-Tour. Hier gibt es von ihm Speechless, eine ältere Nummer.
Bei „Angel“ bin ich mir nicht so ganz sicher, wie ich ihn ankündigen soll. Ich glaub, die Band heißt eigentlich Third Stream und der Name der Sängerin ist Ashley. Bei Reverbnation wird sie aber unter Abbeyville Road geführt. Auf jeden Fall ne schöne Nummer, bevor es mit mit Southern Experience und „You Know“ rockig wird. Die Truppe sieht sich in der Nachfolge von den Großen des Southern Rock und sind für die Fans dieser Rockmusik auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Jim Ashley kann man (auch wenn er selbst es tut) nicht unbedingt als Bluesman bezeichnen. Auch als Folkmusiker lässt er sich verkaufen. Beides stimmt, und „The Oprah Winfrey Show Blues“ ist dann ein klassischer Folk-Blues. Sängerin Tempa war mir das erste Mal auf dem aktuellen Album des israelischen Bluesgitarristen Ori Naftali begegnet. Mit der Band The Tantrums spielt sie alles zwischen Blues, Soul und Zydeco – und sie ist einfach eine verdammt gute Sängerin, die noch viel bekannter sein müsste jenseits von Israel und ihrer Heimat in Colorado. Die Cousin Joe Band aus Washington DC sehen sich selbst irgendwo zwischen den Rolling Stones und Tom Petty & The Heartbreakers. Man könnte auch sagen: Sie spielen einen angenehmen Bluesrock, wie man bei „Jellyfish“ nachhören kann.