Auch wenn der erste Auftritt von Zakiya Hooker schon 1991 war – bis heute hat die jüngste Tochter von John Lee Hooker erst vier Alben veröffentlicht. "Keeping It Real" erschien bereits 2009, hat aber in Europa bislang noch keinen Vertrieb gefunden.
Wenn man sich bei Zakiya Hooker auf eines verlassen kann, dann ist es ihr Wille, die Klassiker des Blues und Rhythm & Blues immer wieder neu zu interpretieren. Ob es sich dabei um Titel ihres Vaters, um Stücke anderer Interpreten des Nachkriegsblues oder gar um Lieder von Robert Johnson: Immer gibt sie diesen Kompositionen und Texten ihren ganz eigenen persönlichen Touch, verändert die Texte nach ihren Vorstellungen und schafft sie so gleichsam neu.
Auf "Keeping It Real", dass Zakiya in Kalifornien und Argentinien mit verschiedenen Musikern eingespielt hat, finden sich etwa ihre Lesart von Johnsons "Crossroad" als funkige Soulnummer oder "One Bourbon, One Scotch, One Beer" und das unwiderstehlich daherswingende "Hug U, Kiss U" aus John Lee Hookers Repertoire. (Großartig, wie sie aus Vaters Sauflied eines Verlassenen ein spöttisches Abrechnen mit einem untreuen Ehemann wird!). Gemeinsam mit ihrem Ehemann und Musikdirektor Ollan Bell (aka Chris James) entstanden auch eigene bemerkenswerte Nummern wie "Love Foreclosure". Woher die Aufnahme von John Lee Hooker, die Zakiya in "Rock These Blues Away" zum Duett ergänzt, stammt, weiß ich leider nicht. Auf jeden Fall ist das Stück für mich einer der Höhepunkte einer insgesamt sehr guten Bluesscheibe. Völlig unklar, warum es dafür noch keinen Europavertrieb gibt….