Neben 2Hurt hat Cactus Rock Records noch einen weiteren Künstler verpflichtet, den man als willkommene Verstärkung der Kernkompetenzen des umtriebigen Labels begreifen kann: Van Christian hat mit „Party of One“ ein Rockalbum irgendwo zwischen Wüstenrock, Bob Dylan und dem elektrischen Neil Young vorgelegt.
 

Melancholisch der Beginn: „Push Comes To Showe“ fängt an wie vom grad elektrifizierten Dylan inspiriert. Countryrock nannte man das in den 70ern. Heute sagt man Americana dazu. Doch wie auch immer: Das ist ein Lied, dass sich nachhaltig in den Gehörgängen festsetzt. Und auch wenn dann bei „One Hit Of Love“ heftige Gitarren und eine verzerrte Stimme eher an die White Stripes gemahnen, das Gitarrensolo auch von der klassischen Zeit von Captain Beefheart stammen könnte, bleibt diese Grundstimmung erhalten. „All Resolve“ ist folkiger aber nicht weniger träumerisch von der Grundstimmmung her.

Normalerweise zähle ich zu den Rezensenten, die gierig jede mögliche biographische und geographische Hilfe aus Pressetexten aufsaugen und sie als Koordinaten für die Beurteilung der Musik einsetzen. Hier fehlt mir das. Und genau das ist auch gut so. Denn zu viele Vergleiche verwirren mehr als das sie helfen. Und sie verstellen den eigentlichen Blick auf die Musik. So kann man als Fazit zu „Party of One“ ganz einfach und ungeschützt sagen: Hier ist ein sehr klassisches Rockalbum entstanden, voller Anspielungen auf die vergangenen Jahrzehnte, das dennoch von einer Eigenständigkeit und Persönlichkeit zeugt, die man heutzutage viel zu selten findet. Faszinierend! (Cactus Rock Records)