Mit Pirate Music haben die süddeutschen Stimulators eine der besten Sommerplatten der letzten Jahre veröffentlicht. Ihre Musik verbindet Latinrock, Soul, Jazz und ein wenig Swing zu einem berauschenden Cocktail.
Was macht eigentlich eine gute Sommerplatte aus? Relaxte Groves, karibische Rhythmen, eine dezente Trompete und flirrende Gitarren, meinen die Münchner Stimulators auf ihrem 2002 erschienenen Album Pirate Music. Und das hat den Playboy dazu verführt, die Musik der Band mit dem Cabriofahren an der Copacabana zu vergleichen.
Aber um mal sachlicher zu bleiben, auch wenn das mit dem Cabrio bei Sommerwetter einfach ne schöne Vorstellung ist. The Stimulators um den Gitarristen Peter Schneider gibt es seit nunmehr 10 Jahren. Und seither hat sich ihr Stil vom swingenden Blues hin zu einer teils brodelnden teils leise vor sich hinköchelnden Mixtur aus Reggae, Latinrock, Soul, Jazz und ein wenig Swing entwickelt. Besonders der karibisch-lateinamerikanische Anteil ist auf Pirate Music in den 10 selbstkomponierten Titeln in jeder Note spürbar. Zwischen Ska, Reggae, Salsa, Boogalloo und Rocksteady bewegen sie sich. Und sie werden getragen von den träumerischen Trompetenmelodien von Florian Sagner ebenso wie von den unvermittelt hereinbrechenden Gitarrenattacken von Schneider. Wenn man es sich also mit seinem Drink am Pool gemütlich gemacht hat, darf man sich nicht drüber wundern, wenn einen die Musik plötzlich aus dem Liegestuhl katapultiert. Aber selbst im Sommer hat ja ein wenig Bewegung noch nie geschadet.