Das Ende 2012 veröffentlichte Album „Blues and more than Blues“ Hans van Lier & The Sidekicks erregte nicht nur in den Niederlanden gehörige Aufmerksamkeit. Jetzt ist von den Bluesrockern ohne den Stargast Hans van Lier mit „Texas of the North“ eine neue Scheibe erschienen, die nicht nur Fans des rockenden Texas Blues erfreuen dürfte.
Darauf war ich jetzt weniger gefasst – war 2012 von eine stilistische Bandbreite zwischen Soul, Blues, Rock und Jazz zu hören, sind die Sidekicks ohne Hans van Lier wesentlich geradliniger und rockender zu erleben: Die beiden Gitarristen Peter Hummel und Bennie Timmer hauen bei einigen Nummern rauhen Texas Boogie a la ZZ Top raus. Bei den langsameren Nummern kann man sich nicht nur an Texas sondern vor allem auch an europäische Bluesrocker erinnert fühlen. Manche Nummern sind eher auf der funkigen Seite zu Hause. Oder man kann sie sogar als feinen Poprock bezeichnen. Sänger Teo de Haan hat sein kraftvoll rauhes Organ in den Jahren nicht verloren. Man kann ihm zeitweilig seine Vorbilder wie Walter Trout und Stevie Ray Vaughan anhören. Hinzu kommt die Rhythmusgruppe (Fenno de Boer – bg, Wim Entzinger – dr) und zuweilen eine Bluesharp oder ein Boogiepiano oder auch eine Orgel, um den Sound zu variieren.
Insgesamt ist „Texas of the North“ eine Empfehlung wert für die zahlreichen Bluesrockfans. Das ist ne Scheibe, mit der man die Leute in der nächsten Bikerkneipe bei Laune halten kann. Und mit „Land of the Hope“ ist sogar eine echte Mitsinghymne vorhanden.