Kaum eine andere Band hat in den letzten Jahren soviel für die Popularisierung und Neubelebung der Brass Bands in New Orleans getan wir die Dirty Dozen Brass Band. Zu ihrem 35jährigen Bestehen erscheint jetzt „Twenty Dozen“ und belegt die Einzigartigkeit der Truppe.
Die Symbiose aus traditionellem Jazz, Bebop und Funk in den Brassbands von New Orleans hat inzwischen überall auf der Welt Nachahmer gefunden. Und letztlich konnte der Musik der Stadt kaum etwas besseres passieren als die weltweite Karriere der aus dem lokalen Sixth Wart Dirty Dozen Social und Pleasure Club hervorgegangene Kapelle. Denn die haben bewiesen, dass der Jazz in New Orleans beileibe noch nicht tot sondern ganz im Gegenteil lebendig und voller Energie ist.
In den letzten Jahren waren es vor allem historische Bezüge, die die Alben prägten. 2004 hatten sie mit „Funeral For A Friend“ ihre Version einer traditionellen Beerdigung in New Orleans zelebriert. Und als Protest gegen das politische Nichtstun nach Katrina nahmen sie zwei Jahre später Marvin Gayes Album „What’s Going On“ in ihrer Lesart komplett auf. „Twenty Dozen“ bringt musikalisch eine Erweiterung des musikalischen Spektrums. Neben dem gewohnten Funk sind jetzt verstärkt afrikanische und karibische Rhythmen und Melodien integriert. Und es ist eindeutig mehr eine Party-Scheibe als ein politisches Statement. Was aber der Qualität von „Twenty Dozen“ keinerlei Abbruch tut. Ganz im Gegenteil: Ob es sich um eigene Songs wie „Tomorrow“, Klassiker („When The Saints“) oder Cover wie Michael Jacksons „Don’t Stop The Music“ handelt: Alles ist von einer Spielfreude und Energie getragen, die den Jazz wieder ganz dorthin bringt, wo er herkommt: auf die Tanzfläche. Party on!