Bands mit drei Leadgitarristen können funktionieren. Denken wir nur mal an die "echten" Fleetwood Mac. Oder an die legendäre "Friday Night In San Francisco". Wenn wie bei Sultans of Swing allerdings drei Slidegitarristen zusammenarbeiten, kommt längst nicht so brilliante Musik heraus. Sondern lediglich Bluesrock von der Stange.
Der Blues fängt an mit dem Slide. Oder zumindest hat ihn Handy damals so kennengelernt. Und immer wieder sind es die Fertigkeiten von Slide-Spielern, die den Blues immer wieder prägen. Ohne Robert Johnson, Elmore James, Johnny Winter oder Sonny Landreth wäre der Blues heute wohl was ganz anderes. Und wahrscheinlich längst nicht so interessant. Und wer heute in einer Bluesband an der Gitarre steht, muss irgendwann auch – und sei es nur für ein zwei Lieder – den Slide einsetzen. Und dann – wenn er es denn kann – brennt die Luft. Und das zu Recht.
Allerdings könnte man sich diese Einleitung eigentlich sparen. Denn Lightnin' Strikes hat sie kaum verdient. Diese Scheibe mit den drei Slide-Solisten Big Monti Amundson, Henry Cooper und Franck Gold sind gemeinsam einfach viel weniger als als Chefs ihrer eigenen Bands. Der Stil der drei ist nicht so unterschiedlich, dass man ihrem Zusammenspiel folgen könnte. Und die meist von den Bandmitgliedern geschriebenen Titel bewegen sich im normalen Bluesrockbereich und lassen nicht wirklich aufhorchen. Diesen Sultanen fehlt noch ne Menge dazu, ehe sie bei der nächsten Königskrönung in Betracht gezogen werden können.