Ihre Herkunft aus Mississippi kann und will sie nicht verleugnen. Doch heutzutage ist Sängerin Sheba vor allem in Florida unterwegs mit ihrem swingenden Soulblues. „Butter On My Roll“ weckt ebenso auch Erinnerungen an die Bluesqueens der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts.
 

Klar, es ist das das ewige Problem – die Suche nach einem wirklich guten Mann. Schon Bessie Smith, Ma Rainey oder ihre Kolleginnen wussten davon nicht nur ein Lied zu singen. Sheba hat nicht nur die als Vorlagen sondern auch die Nachrichten über die diversen Skandale, in die Politiker und ihre Frauen verstrickt waren. In den Liedern auf ihrem aktuellen Album „Butter On My Roll“ steht dieses Thema naturgemäß im Zentrum. Aber Sheba ist – wie auch die Queens der Frühzeit – keine schwache Frau, die sich mit Kompromissen zufrieden geben würde. Sie fordert Liebe und will nicht zum Spielball werden. Klar, wenn sie ihn denn gefunden hat, den wirklich passenden „Big Man“ in jeder Beziehung, dann hält sie ihn fest und lässt ihn nicht mehr entkommen. Dann vertreibt sie auch ihre Freundinnen, die eventuell Lust bekommen könnten.

Sheba ist eine beeindruckende Sängerin, die zwischen gänsehaut-verursachenden Balladen und heftig groovenden Nummern sämtliche Register zu ziehen vermag. Was mir bei „Butter On My Roll“ fehlt, sind die fetten Bläser. Deren Aufgabe wurde auf dem Album von Keyboards übernommen. Klar, das ist kostengünstiger, gerade auch wenn man ständig mit seiner Musik auf Tour ist. Aber der Kontrast zwischen dieser gewaltigen Stimme und den schwachbrüstigen Synthetiksounds fällt hier doch unangenehm auf.