Auf dem Soundtrack zu Blue City liefert Ry Cooder eine größtenteils hörenswerte Mischung aus Bluesrock und Karibik, Instrumentalmusik und Funk. Der Film dazu ist nach Kritikermeinung grottenschlecht.
Es gibt schlechte Filme. Und es gibt welche, an die man eigentlich gar nicht erinnern sollte, so schlecht sind sie. Der 1986 mit fünf Nominierungen für die „Goldene Himbeere“ „geehrte“ Film „Blue City“ mit Judd Nelson („Breakfast Club“) gehört nach Meinung der Kritiker in diese Kategorie. Doch wenn man etwas aus dem Totalverris herausnehmen sollte, ist das der Soundtrack von Ry Cooder.
Cooders Arbeiten für verschiedene Filme haben Geschichte geschrieben. Man erinnere sich nur an die Slide-Guitar in Wenders „Paris, Texas“ oder den Blues in „Crossroads“. Die Musik prägte diese Filme total – und konnte selbst eine durchaus kritikwürdig schwache Story wie „Crossroads“ retten.
Für „Blue City“ hat Cooder mit seinen damaligen ständigen Musikerkollegen wie Sänger Bobby King, Schlagzeuger Jim Keltner oder Steve Porcaro am Synthesizer eine Musik geschaffen, die durchaus unabhängig von der zu vernachlässigenden Rachegeschichte des Films funktioniert. Da findet sich groovender Bluesrock mit funkigen Anklängen in „Blue City Down“, atmosphärische Instrumentaltracks, in denen Cooder die elektrischen Gitarren heulen oder die akustischen dezent Stimmungen zeichnen lässt – und selbst karibische Anklänge mit Steeldrum (Elevation 13 Ft.) sind zu hören. Auch Johnny Cashs „Don’t Take Your Guns To Town“ bekommt von Cooder einen eigenen Anstrich, der zu dem Klang des Albums passt.
Einziger nicht von Cooder stammender Titel auf dem Soundtrack-Album ist „Marianne“, was von den True Believers um Javier und Alejandro Escovedo stammt.