Nach „I‘m Gone“ legen Omar & The Howlers 2012 schon das zweite Album auf Big Guitar vor. Entstanden sind die Aufnahmen von „Too Much Is Not Enough“ allerdings schon vor einigen Jahren vor dem gemeinsam mit Jimmy Vaughan veröffentlichten Tribute an Jimmy Reed. Hier hören wir die Howlers mit Songs von Reed. Im Studio unterstützt werden sie unter anderem von Gary Primich an der Bluesharp.
Über die Jahre hinweg hat sich Omar Dykes mit seinen Howlers oder auch als Solist sich immer wieder auch stilistisch umorientiert. Wenn man sich etwa die in den späten Jahren entstandenen Alben anhört, mit denen er damals in Europa bekannt wurde, dann stellt man sich fast die Frage: Ist das noch der gleiche Künstler? Vom Rock/Bluesrock mit Synthesizer hin zum Powertrio oder auch einer Besetzung im traditionellen Chicagoblues ging die Entwicklung. Und selbst Ausflüge in den klassischen Rhythm & Blues und Swing konnte man beobachten. Was die Sache immer zusammenhielt, das ist diese Stimme und die Gitarre des Musikers. Und die immer deutlicher gewordene Liebe zu „klassischen“ Musizierweisen. Einer seiner Heroen seit mehr als 20 Jahren war Jimmy Reed. Und als er dann mit Jimmy Vaughan seine gemeinsame Hommage veröffentlichte, brachte ihm das auch bei Kritikern uneingeschränktes Lob. Allerdings fanden die Fans es nicht gut, dass er danach für einige Jahre die Howlers als Begleitband etwas vernachlässigte.
„Too Much Is Not Enough“ ist quasi die Vorstufe zu diesem Album gewesen. Denn ursprünglich hatte er die Howlers auf dem Album dabei haben wollen. Und er hatte Gäste aus den verschiedensten Richtungen eingeladen. Vor allem der 2007 verstobene Harpspieler Gary Primich hatte den Sound der Aufnahmen geprägt. Aber auch der damals außerhalb von Texas noch völlig unbekannte Gitarrist Gary Clarke Jr. oder Mitglieder der Fabulous Thunderbirds waren im Studio dabei. Es ist gut, dass er zu seinem 50jährigen Bühnenjubiläum diese Nummern jetzt aus dem Schrank geholt hat. Denn das ist ein wirklich schönes Bluesalbum im ganz traditionellen Chicagoblues geworden. Und über die Qualität von Reeds Songs braucht man ja kein Lob mehr zu verlieren. Nicht umsonst war er damals einer der erfolgreichsten Bluesmusiker überhaupt.
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