Ein Mann, ein Klavier, eine Stimme – der Schweizer Pianist Nico Brina präsentiert mit „Boogieful“ sein erstes „wirkliches“ Soloalbum. Ohne Begleiter spielt (und singt) er dreizehn Eigenkompositionen zwischen Blues, Boogie und Rock&Roll.
Zwischen Blues- und Boogiepianisten hierzulande gibt es eine gewisse Rivalität. Irgendwie werden die Boogiespieler als besonderes Volk angesehen, die jenseits der Blueswelt existieren. Das ist natürlich vollkommener Quatsch, wenn man von der Geschichte des Bluespianos ausgeht. Doch scheinbar scheint im Boogie die Zeit stehengeblieben zu sein seit den 40er Jahren. Und nach Muddy Waters und seinen Bands klingt das Klavier heute doch ein ganzes Stück anders.
Nico Brina allerdings sind solche Grenzziehungen nicht nur auf seinem aktuellen Album ziemlich egal. Ob ein Song nun Boogie Woogie, klassischer Rock&Roll oder Pianoblues ist: Brina erzählt in ihm auf den 88 Tasten und zeitweise auch als Sänger Geschichten aus seinem Leben. Von Corrina etwa, der endlich gefundenen großen Liebe. Oder davon, wie er zur Musik, speziell zum Klavier gefunden hat. Klar, dass auch Boogie in Höchstgeschwindigkeit geboten wird. Aber eben nicht nur. Und darum ist „Boogieful“ ein Album, das jedem Bluesfan empfohlen werden kann.