Dass Straßenmusiker Platten aufnehmen ist mittlerweile schon fast zum Standard geworden. Die Ergebnisse variieren in der Qualität um Welten. Wenn allerdings die Berliner Truppe Miserlou in der Gegend ist, lohnt der Griff zum Geldbeutel. Denn mit Lungo Drom ist endlich eine klanglich und musikalisch großartige Scheibe erschienen. Unkundige sortieren Miserlou schnell in die Klezmerecke ein. Doch die fünf Musikerinnen und Musiker vermischen Klezmer mit Ska, mit Balkanklängen, mit russischer Schwermut und punkigen Gitarren. Und Lieder wie Libertad vom neuen Album sind gar eine Überführung der sinnarmen Lyrik im Stile von Rammstein in jazzige Gefilde. Auch Lieder wie Quallenqual sind dem lyrischen Nonsense auf hohem Niveau zu zu rechnen und machen einfach Spaß.
Dungo Drom ist im Vergleich zu früheren Demos der Band musikalisch und klanglich eine riesige Fortentwicklung. Erleben kann und sollte man Miserlou mit der neuen CD am ersten Juliwochenende beim TFF in Rudolstadt. Lungo Drom kann man direkt über die Homepage der Band bestellen.