Schon beim ersten Hören des neuen „moonages“ Albums wird deutlich: es rockt und die sechsköpfige Marburger Formation zeigt auf den 11 Songs des neuen Silberlings deutlich mehr Brusthaar.
Mit Ausnahme der Neuauflage von „all I am“ befindet sich keine Ballade auf der Scheibe. Dennoch – oder gerade deswegen – kommt nie Langeweile auf, denn die neuen Titel sind auffällig facettenreich und vielschichtig. Frank Sauer und Thorsten Doerr wechseln sich mit unterschiedlich eingefärbten Gitarrensoli (mal jazzig entspannt, mal sphärisch, mal rockig zupackend) und kräftigen Riffs ab. Darüber hinaus setzen auf „Transition“ erstmals auch Klavier und Synthesizer deutliche Akzente und unterstreichen damit die große Variabilität der Band, die zwar an ihrer Identität festhält, aber auch neue und bisher ungehörte Seiten zeigt. Stefan Herzig und Guido Pöppler legen das groovig-präzise Fundament für die harmonisch ausgefeilten Arrangements und treiben die Songs nach vorne. Auch der Gesang von Björn Mardorf profitiert von der neuen Bandbreite und bietet neben einer bemerkenswerten Range auch ein Spektrum, das alles zwischen melancholisch, cool und bissig abdeckt.
Klanglich und technisch kann die Produktion, für die das Team von Creaton-Productions, sowie Soundmann und bandinterner Mischer Peter Nachtigall verantwortlich zeichnen, mühelos mit internationalen Produktionen mithalten. Musikalisch gelingt ein Spagat zwischen modern arrangierter und produzierter Rock-Pop Musik und den großen Rock-Acts der 80er und 90er Jahre zu denen sich ein Schuss „Progrock“ mischt. moonages machen mit „Transition“ mehr denn je ihr eigenes Ding, und das kann sich hören lassen.