In Kanada gehört Mark „Bird“ Stafford wahrscheinlich zu den besten Bluesharp-Spielern. Zu dem Urteil könnte man jedenfalls nach dem Anhören seines aktuellen Albums „Live at The Delta“ kommen. Stafford spielt und singt sich hier durch ein klassisches Repertoire zwischen Little Walter, Sonny Boy Williamson, James Cotton und anderen Giganten, dass es einem zeitweise den Atem verschlägt. Es geht schon los mit dem Opener, Junior Parkers „Pretty Baby“: Stafford knallt die Riffs raus und wird begleitet von einer druckvollen Band (Aaron Griggs – g, Fabio Parovel – g, Tyler Burgess – dr, Dennis Pinhorn – b). Bei Little Walters „Juke“ macht er klar, dass er zwar einen Heidenrespekt vor dem Paten aller Bluesharper hat. Doch dieses Meisterstück spielt er nicht als Kopie sondern bringt seinen ganz eigenen Ton hinein – faszinierend. Absoluter Höhepunkt dürfte dann „Can‘t Hold Out Much Longer“ sein. Besonders beeindruckend, wie Stafford hier seinen Gesang mit den Harpakzenten unterstreicht.
Insgesamt ist „Live At The Delta“ ein hervorragendes Live-Album und ein absoluter Pflichtkauf für alle Freunde des klassischen Harpspiels.