CoverMad Dawgs sind eine All-Star-Band der Berliner Bluesszene. Sie spielen akustischen Blues vom Country-Blues über Jump-Blues bis hin zu funkigen Exkursionen. Bei Stormy Monday Records ist jetzt als Debüt eine Live-Scheibe des Quintetts um Kat Baloun und Gitarrist Jan Hirte erschienen.

Schon immer lebte der Blues davon, dass Musiker in immer wieder neuen Gruppierungen neue musikalische Ideen entwickelten. Die Berliner Szene im Umfeld von Eb Davies ist dafür ein wundervolles Beispiel. Und die Mad Dawgs sind hier die neueste empfehlenswerte Neuentdeckung. Jenseits der engen Grenzen der verschiedenen Bluesstile kreiiert das Quintett einen ganz eigenen Akustikblues, der nicht (nur) nach dem Mississippi der 40er Jahre sondern gleichzeitig ganz heftig nach der Gegenwart des 21. Jahrhunderts klingt.

Die „Verrückten Hunde“ verdanken ihren Bandnamen den vier Hunden der fünf Bandmitglieder. Ihr Sound wird aber ganz wesentlich von zwei Frauen geprägt: Von Bandgründerin,  Multiinstrumentalistin und Sängerin Amelie Zapf und der Sängerin und Bluesharp-Lady Kat Baloun. Gemeinsam sind sie für den Großteil der Songauswahl und die Arrangements zuständig. Gerade der Wechsel Zapfs zwischen Akkordeon, Piano oder Mandoline kann auch fast totgespielte Klassiker immer wieder überraschend neu klingen lassen. Und Baloun ist sowieso eine Größe für sich, wenn es um Blues starker Frauen in der deutschen Szene geht. Außerdem gehören zu den Mad Dawgs noch Gitarrist Jan Hirte, Bassist Bernd Kuchenbecker und der aus den Niederlanden stammende Schlagzeuger Marcel van Cleef.

„… live!“ bietet Konzertmitschnitte vom April und Mai 2010 und wurde von der Band selbst produziert. Die elf Songs stammen aus der gesamten Bluesgeschichte und darüber hinaus. So gibt’s hier die schätzungsweise 1259. Version von Hank Williams‘ Jambalaya neben Jump-Blues von Louis Jordan, Songs von Bonnie Riatt oder Randy Newmann. Und es gibt einige der eigenen Nummern, die man von Kat Baloun in den letzten Jahren in anderen Besetzungen schon kennen- und mögengelernt hat. Insgesamt ist das ein Debüt, was äußerst neugierig nicht nur auf weitere Veröffentlichungen sondern vor allem auch auf einen Konzertbesuch bei den Verrückten Hunden macht. – Greifswalder Musiknacht: Übernehmen Sie!

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