Louisiana Red lebt den Blues. Und seit Jahrzehnten spielt er seinen Blues überall auf der Welt. Heute ist er einer der letzten lebenden Vertreter der nach dem zweiten Weltkrieg bekanntgewordenen Vertreter des Mississippi-Blues. 1997 erschien sein Album I Hear The Train Coming.
Es gibt Lieder, die scheinen einfach immer schon da gewesen zu sein. Mystery Train etwa, dieser umwerfende Song von Little Junior Parker. Erstmals wurde er in den 50er Jahren aufgenommen. Dann von Elvis, von The Band, von allen, die irgendwann zum Blues gekommen sind. Doch die Geschichte über den Zug, der die Freundin entführt, ist in seiner Stimmung so alt wie die Eisenbahn an sich. Und immer wieder so neu wie der Schmerz des Sängers. Jedenfalls wenn er wie Louisiana Red den Blues nicht nur spielt sondern lebt.
Denn auch wenn der als Iverson Minter geborene Louisiana Red auf seinem 1997 bei Chrisly Records erschienenen Album I Hear The Train Coming Lieder anderer Musiker interpretiert, ist doch die ganze Platte ein persönliches Statement – ein Wiederhall des Leidens an der Welt, den Frauen, dem Leben an sich.
Heute ist er einer der letzten lebenden Links zu einer Zeit, als Muddy Waters, Elmore James oder John Lee Hooker bestimmten, was Blues ist. Auch wenn er seit 1981 in Deutschland lebt, hat er die Verbindung in die Staaten nie abreißen lassen. Und so sind seine Blues auch heute noch tief im Delta verwurzelt, klagt seine Slide-Gitarre im Rhythmus des Mississippi.