Nach „Sleep Little Girl“ und „The Lily“ (bei Downbeat immerhin auf der Liste „Best Albums of 2014) kommt jetzt bei Hendrik Freischladers Cabel Car Records ein Doppel-Live-Album der kanadischen Bluesrocksängerin Layla Zoe heraus. Mitgeschnitten wurde es 2014 in Belgien.
Der Name der Location ist schon mal passend für Layla Zoe. Denn die Sängerin verkörpert mit ihren Songs immer wieder verblüffend den Geist der späten 60er, wo Blues, Rock, Psychedelic und jede Menge Optimismus zusammenkamen. Nein – ich will hier nicht die oft gezogene Janis-Joplin-Karte spielen (damit kann man eine Sängerin schneller als Nachahmer abqualifizieren, als sie es verdient hätte. Nein: Ob Layla Zoe, Dana Fuchs oder andere junge Sängerinnen: Sie spielen und singen ihren Bluesrock mit ähnlicher Leidenschaft wie Janis damals. Aber sie erzählen ihre eigenen Geschichten.
Und bei Layla Zoe sind das Geschichten, die oftmals weit weg sind von der selbstzerstörerischen Unrast von Janis – hier ist eine Sängerin, die bei aller Power auf der Bühne doch immer noch Sehnsucht danach hat, Weihnachten zu Hause bei Mutter und Schwestern zu sein, die Liebeslieder an einen grünäugigen Gitarristen singt. Wenn sie sich den Ereignissen außerhalb des privaten Umfelds widmet, dann sind ihre Schlussfolgerungen kein Aufruf zur Revolution sondern zum kleinen Beginn im persönlichen Umfeld. Und das macht diese Sängerin noch sympathischer.
Zwei CDs voller kraftvoller Rockmusik mit einer der besten Sängerinnen im Bluesrock begleitet von einer sie perfekt begleitenden und vorantreibenden Band: „Live At Spirit of 66“ ist ein Live-Album, wie es sein sollte. Sehr empfehlenswert! (Cable Car Records)