Wenn von Blues aus Afrika gesprochen wird, denkt man zumeist erst mal an traditionelle Musik, wie sie etwa Ali Farka Touré gespielt und international bekannt gemacht hat. Dass Musiker aus Afrika aber auch durchaus modernen Blues mit Anleihen aus Rock, Soul oder Funk spielen, beweist Abraham Yameogo mit der Kilimandjaro Soul Blues Band.
(Ich will mich jetzt nicht auf die Debatte einlassen, die ich im Internet gefunden hab, wo ernsthaft gefragt wird, ob Afrikaner überhaupt Blues im eigentlichen Sinne singen können.)
Der Sänger und Gitarrist stammt aus Burkina Faso und kam über Rock ’n‘ Roll und Reggae schließlich zum Blues. Heute ist seine sechsköpfige Band in Nancy in der Nähe von Straßbourg zu Hause. Auf ihrer 1995 beim deutschen Inak-Label erschienenen ersten CD spielen sie neben Willie Dixons „My Babe“ acht eigene Stücke, die sich neben dem ewigen Thema der Liebe durchaus auch mit politischen Fragen auf eine pointierte und tanzbare Weise auseinander setzen. Musikalisch passt das hervorragend in die derzeitige „Retro“-Welle. Speziell afrikanische Traditionen wird der weltmusikhungrige Hörer auf dem Album allerdings kaum entdecken können.