Als Kind wuchs Kern Pratt im Mississippidelta auf und hörte dort die ganze Bandbreite des Blues vom rauhen Sound von T Model Ford bis zúm Soulblues von Bobby Rush. Und schon mit 16 Jahren war er als Gitarrist schon so gut, dass er seine ersten Profiauftritte in Las Vegas bekam. Auf „Broken Chains“, einem Album mit eigenen Songs und Bluesklassikern präsentiert er sich als toller Gitarrist und als Sänger mit einer einprägsam rauchigen Stimme. Unterstützt wurde er bei den Aufnahmen unter anderem von Pianistin Eden Brent oder dem Resonatorspieler Wes Lee.
Mal spielt Kern wie Albert Collins, mal konzentriert er sich ganz auf die akustische Gitarre, mal wird die Band von fetten Bläsern angetrieben, mal treibt ein Boogiepiano den Song nach vorn: Pratt gehört zu den jungen Bluesmen, für die geografische oder stilistische Begrenzungen unwichtg sind, die die ganze Bandbreite der verschiedensten Spielweisen studiert haben und sie in ihren Sound integrieren können. Und da gehört der Soulblues (gern auch mit funkigen Untertönen) ebenso dazu wie klassischer Deltablues in akustischem Gewand. Highlights sind für mich das treibende „Soul Shake“ und „Greenville Mississippi Blues“ mit dem tollen Boogie-Piano von Eden Brent.
Für Freunde der klassischen Bluessounds ist das eine echte Empfehlung!