Zwar ist Johnny Tucker schon seit den 60er Jahren als Bluesmusiker aktiv. Doch das jetzt veröffentlichte Album „Seven Day Blues“ ist erst sein zweites Werk als Solist und Songschreiber. Begleitet wird er darauf von der Creme der kalifornischen Bluesszene.
Es gibt manchmal Alben, bei denen weiß man schon nach wenigen Tönen, dass sie etwas ganz Besonderes sind. „Seven Day Blues“ gehört ganz sicher dazu: 15 Songs eines großartigen Songschreibers und Sängers, die in ihrer Art schon in den 50er oder 60er Jahren entstanden sein könnten. Die Stimme des Sängers kann rauh und packend an Howlin Wolf erinnern und im nächsten Stück an Soulsänger wie Sam Cooke. Ein umwerfend guter Sänger und Geschichtenerzähler ist hier zu entdecken!
Die Songs von Tucker zitieren die Bluesgeschichte vom Chicagoblues der Nachkriegszeit über den klassischen Rhythm & Blues bis zum frühen Funk. Denn Tucker war in den 60er Jahren erstmals mit einem James Brown Tribute zu erleben, wo er Hits der Zeit in der Art des Soulbrother No. 1 interpretierte. Ansonsten hatte er jahrzehntelang als Schlagzeuger für Musiker wie Philipp Walker, Lowell Fulson und Johnny Otis gespielt.
Die Band dazu spielt packend und rückt in jedem Moment den Sänger ins Zentrum. Doch wenn es Zeit für ein Solo ist, dann ist jeder Moment einfach wunderbar. Big John Atkinson war nicht nur Produzent, sondern teilte sich auch mit Troy Sandow und Scott Smart die Aufgaben an Gitarre und Bass. Bei einem Song ist auch Kid Ramos mit von der Partie. An der Bluesharp wechseln sich Sandow und Bob Corritore ab. Und wenn der Song nach einer jazzigen Orgel verlangt, dann übernimmt Bob Welch den Job.
Atkinson hat für die Aufnahmen nicht nur alte Röhrenverstärker und analoge Tonbandmaschinen eingesetzt. Er hat außerdem dafür gesorgt, dass die gesamte Band in einem Raum gemeinsam live spielte und so für den direkten und packenden Sound des Albums gesorgt. Auf jeden Fall ist „Seven Day Blues“ ein ernster Kandidat für das Album des Jahres!