Der kalifornische Gitarrist Johnny Oskam mag erst 22 Jahre sein. Doch das hört man seinem Debütalbum nur selten an. Sein Bluesrock setzt nicht auf Geschwindigkeit und stolz gezeigte technische Brillianz sondern auf Feeling und glaubhafte Geschichten.
Oh diese Zeit der Jugend mit ihrer blinden Sehnsucht nach Liebe! Oskam hat mit „Can‘t Be Alone“ eine Flut Erinnerungen ausgelöst. Viele der Songs auf dem Album drehen sich naturgemäß um die Liebe. Und sie kommen daher mit einer sympathischen Naivität, die ihre große Stärke ist. Man überhört manche kleineren Hacken in ihnen gerne und freut sich statt dessen daran, dass hier jemand wirklich sein Herz auf der Zunge und in den Fingern auf den Saiten offenbart. Und nimmt wahr, dass die Instrumentierung immer wieder für Abwechslung sorgt: Mal werden die Stücke vom Kontrast zwischen Gitarre und Keyboards getragen, mal kommen noch Bläser und Sängerinnen hinzu. Alles nicht spektaktulär aber äußerst angenehm zu hören. Andere Stücke auf „Soul Search“ rocken auch deftig nach vorne („Fuel My Heart“, „Human Genocide“).
Deutlichste Schwächen? Gerade wenn sich Oskam politischen/gesellschaftlichen Themen widmet wie in „Human Genocide“, wirken die Texte noch recht platt und plakativ. Das ist auch ein Zeichen und Vorrecht der Jugend. Auch sind die Lieder zum größten Teil mit mehr als fünf bis über acht Minuten zu lang, um die ganze Zeit ihre Spannung halten zu können. Ansonsten: Daumen hoch! Das Album ist ein Debüt was neugierig macht. (cdbaby)