Bluesman als Lebensaufgabe im Ruhestand? Jim Allchin hat sich diesen Traum verwirklicht. In seinem früheren Leben war er in leitender Position bei Microsoft. Doch seit er sich zur Ruhe gesetzt hat, veröffentlichte er schon mehrere Alben, die ihn als interessanten Bluesrockgitarristen zeigen. Für „Decisions“ hat er sich in Nashville den Produzenten Tom Hambridge verpflichtet und Musiker wie Pat Buchanan, Keb Mo, Michael Rhodes und andere eingeladen.

Wer wäre nicht gern Captain Kirk? In „Artificial Life“ träumt Jim Allchin davon, wie viel fetziger das Leben an Bord der Enterprise wäre. Im nächsten Song geht eine Liebe in Mexico ziemlich schief. Zur rockender Gitarre und fetter Orgel gibt es hier auch die passenden Bläser dazu. Eine wirklich tolle Nummer. Wie auch die langsame Bluesnummer „Healing Ground“, wo Allchin den inneren Gary Moore von der Leine lässt und im Duett mit Keb Mo über die heilende Wirkung von guter Musik nachsinnt.

Insgesamt ist „Decisions“ eine Empfehlung wert nicht nur für Freunde des Bluesrock. Allchin hat teilweise gemeinsam mit Hambridge Songs geschrieben, die Spaß machen ohne banal zu sein. Die volle Besetzung mit Orgel, Piano, Bläsern und diversen Backgroundsängerinnen ist ein gutes Mittel, um die Langeweile selbst ernannter „Powertrios“ zu vertreiben.