Das französische Quintett Jazzymuté spielt auf ihrem ersten Album Gypsie-Swing, der mit Elementen von nordafrikanischer, keltischer und südamerikanischer Folklore versetzt ist. Erschienen ist das Album 2010 bei Jamendo.
Es gibt Musikstile, die eigentlich ausreichend erforscht und präsentiert wurden in den letzten Jahrzehnten. Was sollte eigentlich nach Django Reinhardt etwa noch im europäischen Gypsie-Swing an Neuigkeiten kommen? Und so sind die Veröffentlichungen in dem Genre leider meist eine ewige Wiederkehr des Gleichen gewesen. Doch wenn man die Stiltreue zu weit treibt, kann man das Musizieren im Studio eigentlich auch ganz weglassen und sich auf Konzerte beschränken.
Erfrischend anders ist da das, was Jazzymuté auf ihrem ersten bei Jamendo veröffentlichten Album treiben: Die Gruppe aus Bordeaux (Maxime Teulou – Laute und Mandoline, Christian Ball – Gitarre, Alexander Pillet – Bass, Bertrand Léguillette – Gitarre, Alain Chevrollier (Cajon, Darbuka und Akkordeon) nimmt die musikalischen Traditionen dorther, wo sie ihnen begegnen und passt sie in den Gesamtklang ein. So werden Melodien aus dem nordafrikanischen Raum oder auch vom Balkan plötzlich zu Swing. Und auch Rockanklänge oder irische Waisen passen in den Kontext der Musik, ohne als Fremdkörper aufzufallen. So ist „1“ ein Debüt, das einen auf weitere Veröffentlichungen sehnsüchtig warten lässt. Denn eigentlich kann man nie genügend Swing hören…