Die Versuchung, seinen Sound auf der Gitarre durch die zahllos erhältlichen Effektgeräte zu finden ist sehr groß. Wenn man den funkigen Bluessongs von Geoff Achison lauscht, kann man es kam fassen, dass er völlig auf solche Hilfsmittel verzichtet. Sein Instrument kreischt, klagt, heult, singt – und das alles nur auf Grund der Spieltechnik. Mit „Another Mile, Another Minute“ erscheint jetzt nach zehn Jahren ein neues Studioalbum des Australiers.

Aufgewachsen ist er in der ländlichen Weite Australiens, wo die Abwechslungen rar sind. Mit einem alten Instrument, was er unter der Treppe seines Elternhauses gefunden haben will, brachte er sich selbst das Spielen bei. Und er versuchte, die verschiedenen Sounds, die er auf den Platten seiner Sammlung hörte, mit der alten Akustikklampfe nachzuahmen. Dass es dafür Effektgeräte gibt, wusste er nicht. Aber so fand er seinen ganz eigenen Ton und seine Spieltechnik, die er bis heute pflegt. Als Sänger orientiert er sich vor allem an den Soulsängern der 60er, nennt Otis Redding oder Sam & Dave als Vorbilder.

Geoff begann schon als 13jähriger Junge in der Tanzband seines Vaters professionell Musik zu machen. Mit 15 allerdings wechselte er zum Bass und spielte hauptsächlich erst mal Jazz. Mit Anfang 20 zog er nach Melbourne, wo er von Bluesman „Dutch“ Tilders als Leadgitarrist angeheuert  wurde. Dessen Band Dutch Tilders & The Blues Club war damals die beste Bluestruppe der Stadt.

1995 gründete er seine erste eigene Band The Souldiggers und begann international zu touren. „Die Idee war, einen Namen zu erfinden, der die Musik beschreibt“, erklärt er selbst den Namen. „Ich bewunderte die Philosophie des Blues, jemandes Seele zu berühren mit Ehrlichkeit und Wahrheit.“

Bei seiner internationalen Karriere half ihm beispielsweise der Gewinn des „Albert King Award“ der Blues Foundation in Memphis. Dieser Preis wird an die vielversprechendsten Nachwuchsgitarristen vergeben. Er war als Vertreter Australiens zur International Blues Challenge geschickt worden. Seither ist er regelmäßig in den USA, in Großbritannien und Australien mit verschiedenen Besetzungen der Souldiggers auf Tour, lebt immer mal wieder für einige Zeit in Amerika oder England, um letztlich doch immer wieder in seine Heimat zurück zu kehren.