Ford Blues BandDer Blues in Kalifornien war schon von Anfang an eine Mixtur von Stilen aus den verschiedensten amerikanischen Regionen. Da findet sich bodenständiger Country-Blues ebenso wie Mischungen mit Jazz, Swing, Soul und Funk. Ein typisches Beispiel dafür ist die Familie Ford aus Woodlake, die seit 1969 in der Bluesszene von San Francisco aktiv ist. 

 

Bekanntester der drei Brüder ist Gitarrist Robben Ford (geb. 1951), der in seiner Karriere unter anderem schon mit Charlie Musslewhite, Lowell Fulson oder Miles Davis zusammengespielt hat. Mark Ford spielt Mundharmonika und Bruder Patrick Schlagzeug. In den 70ern spielten die drei zusammen als Charles Ford Band (benannt nach ihrem Vater) und begleiteten dabei unter anderem auch Muddy Waters, Lightnin' Hopkins und Jimmy Witherspoon. Bevor es zu einer von Chess vorgeschlagenen Plattenaufnahme mit Muddy Waters kam, löste sich die Band allerdings auf.

Robben leitete danach die Begleitband von Sänger/Saxophonist Jimmy Witherspoon und trat später der Band L.A.Express bei, die unter anderem George Harrison auf einer Amerika-Tour begleitete. Danach spielte er kurze Zeit mit Miles Davis im Jahr 1986 und als Gast bei der Jazz-Rock-Band Yellowjackets. Auf seinen Soloplatten ist er zu der Zeit allerdings schon wieder zum Blues zurück gekehrt. Auf Platten seiner Band The Blue Line ist auch Mark wieder als Gast mit dabei.

Die Charles Ford Band als solche war in den 70ern und 80ern immer mal wieder für Tourneen aktiviert worden. Bruder Patrick hatte außerdem in den 80ern sein eigenes Blueslabel Blue Rock'lt Records gegründet und Platten auch mit Musslewhite oder Brownie McGhee veröffentlicht. 1988 wollte er aber nicht mehr nur Begleitmusiker und Produzent sein und gründete die Ford Blues Band. Zur Erstauflage der Band gehörte Bruder Mark an der Harmonika. Schon das erste Album der Band führte zu einer Tournee durch Europa, wenn auch ohne Mark. Stattdessen ist seither Andy Just an der Harmonika dabei. Die Mitspieler an Bass und Gitarre haben ständig gewechselt. So gehört jetzt der aus Deutschland nach Kalifornien ausgewanderte Gitarrist Volker Strifler dazu (und schaffte es dabei, selbst Bruder Robben Ford nachhaltig zu beeindrucken). Auf ihren Platten hat die Band unter anderem die großen weißen Bluesmusiker Paul Butterfield und Mike Bloomfield gewürdigt. Auf ihrem 2003 herausgekommenen Album „Another Fine Day“ sind es dann aber vor allem eigene Stücke, die interpretiert werden. Hier ist auch schon die nächste Generation der Familie Ford mit am Start. Bei einem Lied singt Patricks Sohn Gabriel mit. In der Hinsicht ist der kalifornische Blues also auch in Zukunft gesichert.