Für ihr neues Album „Sweet Kind of Blue“ ist die australische Songwriterin Emily Barker in die legendären Studios des Sam Phillips Recording Service in Mempis gereist. Mit Musikern, die auch schon für John Mayall, Cat Power oder Norah Jones gespielt haben, enstanden Songs zwischen Blues, Soul und 60s Pop.
Mit ihren Songs ist die seit langem in England lebende Emily Barker vielen bekannt, auch wenn sie ihren Namen nicht kennen. Ihre Lieder wurden in Fernsehserien wie The Shadow Line oder Wallander gespielt. Ein komplettes Studioalbum gab es zuletzt 2013. So ist „Sweet Kind of Blue“ in gewisser Weise ein Neuanfang oder eine Rückbesinnung. Denn es waren Blues und Soul, die die Songwriterin zuerst dazu brachten, selbst Musikerin zu werden.
So erinnert sie in „Sister Goodbye“ an Sister Rossetta Tharpe, die als Gospelsängerin und vor allem als Pionierin an der elektrischen Gitarre zum Vorbild nicht nur für sie wurde. Themen des Albums sind verlorene Liebe, neue Beziehungen oder auch eine Reise durch den schwedischen Sommer.
Memphis als Aufnahmeort hat diesen Songs sehr gut getan. Sunrise als rhythmischer Soulblues mit Backgroundchor etwa hat mehr von der Stadt am Mississippi als vom Sommer in Schweden. Der Titelsong ist feiner Funk mit ner Portion Swing und klassischen Girlgroupharmonien. Dann gibt es noch Folk (No. 5 Hurrikane), Southern Soul mit Streichern und Popsongs, die auch schon in den 60ern so geschrieben worden sein könnten.
„Sweet Kind of Blue“ ist das richtige Popalbum für die Zeit zwischen Frühlingsgefühlen und beginnendem Sommer: leicht, verspielt und mit der nötigen Dosis Romantik. Hörenswert!