Nach „Tourquise“ und den Alben mit der Royal Southern Brotherhood veröffentlicht Devon Allman jetzt sein zweites Soloalbum bei Ruf Records. Für „Ragged And Dirty“ hat er sich eine Band von Chicagoer Musikern gesucht und als Produzenten Tom Hambridge verpflichtet.
Musikalisch ist Allman seinem Konzept treu geblieben. Ob nun Coverversionen wie der von Luther Allison stammende Titelsong, Songs anderer Autoren (gleich vier stammen von Hambridge) oder eigene Stücke: Hier trifft der Southern Rock meist auf eine gehörige Portion Soul und Funk. Purer Gitarrenboogie wie der Opener „Half The Truth“ ist hier seltener zu hören. Und davon gibt es in der Welt eh schon genug. Viel spannender sind da Stücke wie „Travellin“ oder das fast zehnminütige Instrumental „Midnight Lake Michigan“, das über einer düsteren Grundatmosphäre Allmans Gitarre viel Raum für das Erzählen einer spannenden Geschichte lässt.
Besonders angenehm ist, dass Allman eben nicht nur über die üblichen Themen wie Liebe und das Leben on the road als Musiker singt. In „Ten Million Slaves“ hat er der Geschichte der aus Afrika verschleppten Sklaven gewidmet. Und im wunderbar dreckigen Rocker „Blackjack Heartattack“ geht es um die Spielsucht ohne erhobenen Zeigefinger.
„Ragged And Dirty“ ist eine Empfehlung für alle Fans des blueslastigen Southern Rock und für Rockfans überhaupt. (Ruf Records/in-akustik)